Die Welt der Kryptowährungen


Krypto Welt

Was sind Kryptowährungen?

Unter Kryptowährung versteht man eine digitale Währung. Es gibt keine Münzen oder Scheine zum Anfassen, sondern digitale Vermögenswerte werden ausgetauscht. Diese nennt man Kryptogeld (kurz Krypto), Token oder Coins. Eine typische Kryptowährung, von der viele Menschen zumindest schon gehört haben, ist Bitcoin. Das Wort „Krypto“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet „schützen“ bzw. „verstecken“. Die Wissenschaft des Verschlüsselns nennt man Kryptografie. Damit ist eine wichtige gemeinsame Eigenschaft dieser digitalen Währungen gut beschrieben: Es ist „verschlüsseltes“ Geld. Also nichts, was man daheim unter dem Kopfkissen oder auf dem Konto bei der Hausbank verwahrt. Alle Daten – Transaktionsbewegungen und Besitzer – werden dezentral gespeichert. Das bedeutet, sie liegen nicht auf einem Server, sondern dezentral auf vielen tausenden Servern. Dieses Blockchain genannte System gilt als nahezu fälschungssicher. Alle Transaktionen werden in chronologischer Reihenfolge erfasst und sind nachverfolgbar wie eine Kette (= chain.) Darum kann auf die bisher bei Geldgeschäften notwendige Kontrolle durch einen vertrauenswürdigen Dritten (in der Regel die Bank) verzichtet werden. Kryptowährungen sind also eine moderne Alternative zum traditionellen Finanzwesen.

Was bestimmt den Wert einer Kryptowährung?

Wie bei allen Märkten wird auch auf dem digitalen Geldmarkt der Wert durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Die ersten Bitcoin kosteten 0,07 US Dollar pro Stück. Den bisherigen Höchstwert erreichten Bitcoin im November 2021 mit rund 69.000 US Dollar pro Stück. Im Januar 2022 ist ein Bitcoin um die 42.000 US Dollar wert. Einige andere Kryptowährungen unterliegen geringeren Kursschwankungen, weil sie an reale Finanzkurse gekoppelt sind. So orientieren sich z.B. TerraUSD oder Thether am US Dollar Kurs. Ripple arbeitet mit Banken wie Santander und Unicredit zusammen. Manche Kryptowährungen führen sogenannte Coin Burns (Münz-Verbrennungen) durch, um den Wert stabil zu halten und einer Inflation entgegenzuwirken. Im Gegensatz dazu ist das Bitcoin System so angelegt, dass maximal 21 Millionen (Stück) Bitcoin in Umlauf sein dürfen. Deshalb sind Bitcoin vor Inflation geschützt.

Welche Kryptowährungen gibt es?

Laut Handelsblatt gibt es im Januar 2022 weltweit über 16.000 verschiedene Kryptowährungen. Die Gesamtmarktkapitalisierung der zehn grössten Kryptowährungen beträgt gut. 1,6 Billionen US Dollar. Die zehn wichtigsten, finanzstärksten Kryptowährungen sind:

  1. Bitcoin (BTC)
  2. Ethereum (ETH)
  3. Binance Coin (BNB)
  4. Tether (USDT)
  5. Solana (SOL)
  6. USD Coin (USDC)
  7. Cardano (ADA)
  8. XRP/Ripple (XRP)
  9. Terra (LUNA)
  10. Polkadot (DOT)

Grundlage dieser Rangfolge ist die erwähnte Marktkapitalisierung. Sie bezeichnet den Wert aller existierenden Einheiten, umgerechnet mit aktuellem Wechselkurs. Allein Bitcoin und Ethereum, die beiden stärksten Kryptowährungen, vereinen rund 75 Prozent der Marktkapitalisierung aller Kryptowährungen. Kleinere Kryptowährungen sind oft nur vorübergehend am Markt. In sie zu investieren kann Gewinn bringen oder auch den totalen Verlust. Etwa 1.700 Kryptowährungen sind bereits wieder vom Markt verschwunden.

Sollte man in Kryptowährungen investieren?

Es gibt verschiedene Gründe, sich mit Bitcoin & Co zu befassen:

  1. Der Traum vom grossen Geld
    Bei einer Investition in die Bitcoin der ersten Stunde hätte es 2009 für einen US Dollar rund 13 Bitcoin gegeben. Diese wären im Januar 2021 gut 69.000 US Dollar wert gewesen – pro Stück! Aus einem Dollar wären also fast 900.000 Dollar geworden. Von so einer Rendite kann man tatsächlich nur träumen. Trotzdem sind beim klugen Investieren immer noch hohe Gewinne möglich. Dazu sollte man allerdings wissen, was man tut bzw. erfahrenen Beratern vertrauen.
  2. Geld verdienen
    Auch wenn diese utopische Rendite ein Traum bleibt, kann jeder Teilnehmer des dezentralen Finanzsystems Geld verdienen. Bei jeder Blockchain werden sowohl Transaktionsgebühren als auch die neu geschürften Coins ausgeschüttet.
  3. Misstrauen
    Immer mehr Menschen misstrauen den Banken und dem staatlichen Finanzsystem. Sie fürchten sich vor der Abschaffung des Bargelds und der totalen Kontrolle aller Geldgeschäfte durch Banken und Behörden. Sie sehen in den Kryptowährungen eine Möglichkeit, Finanzgeschäfte unter Pseudonym abzuwickeln, ohne dass dieses einer realen Person zugeordnet werden kann. Auch im Darknet dominieren Kryptowährungen als Zahlungsmittel bei illegalen oder kriminellen Transaktionen.

Fazit: Wer Zeit und Geld übrig hat und beides investieren möchte, findet auf dem Kryptowährungsmarkt ein riesiges, spannendes Spielfeld.

Welche Kryptowährungen haben das meiste Potential?

Grundsätzlich gehen Experten davon aus, dass Kryptowährungen im Wert steigen werden. Das Interesse an digitalen Währungen wächst aus den zuvor genannten Gründen. Prognosen für 2022 sagen, dass Bitcoin weiterhin auf Platz 1 stehen wird, sowohl Marktkapitalisierung als auch Wert betreffend. Die Akzeptanz dieser Währung steigt. El Salvador hat als erstes Land der Welt Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel zugelassen. Weitere Länder haben diesen Schritt vor. Bei Polkadot sind mehrere Blockchains verbunden, die Netzwerke kommunizieren miteinander. Dadurch werden Gebühren reduziert und Bürokratie abgebaut. Dogecoin war ursprünglich eine satirisch angelegte Kryptowährung gegenüber dem Bitcoin mit dem Meme des Doge (das Bild eines Hundes der japanischen Rasse Shiba.) Gerade dieses Meme, das zum Logo von Dogecoin wurde, machte es zur beliebtesten Bitcoin-Alternative. Cardano wurde vom Ethereum Gründer Charles Hoskinson auf den Markt gebracht. Sein Ziel: Blockchain-Probleme analysieren und beheben. Dadurch ist Cardano für Investoren attraktiv. An reale Finanzkurse gebundenen Kryptowährungen wie z.B. TerraUSD oder Thether unterliegen geringen Kursschwankungen und eigenen sich nicht für spekulative Geldanlagen.

Welche neuen Kryptowährungen gibt es?

Bei der Blockchain Plattform Lucky Block dreht sich alles um Gewinnspiele und Lotterien, die auf dem Zufallsprinzip beruhen. Diese werden komplett dezentral durchgeführt. Shiba Inu versucht, den Erfolg des Dogecoin nachzuahmen. Auch hier wurde ein Hund der Rasse Shiba als Logo gewählt. Wie Dogecoin will Shiba Inu hauptsächlich Zahlungsmittel für Freizeitaktivitäten werden. Cosmos lässt, ähnlich wie Polkadot, verschiedene Blockchains miteinander interagieren. Decentraland ist zwar eine Kryptowährung, funktioniert aber wie ein Computerspiel: Nutzer kaufen virtuelles Land und interagieren miteinander. In-Game-Zahlungen, Apps und Kommunikationsfeatures sollen hinzukommen. Vielleicht ist Decentraland DIE Kryptowährung für Neueinsteiger, um sich einem ernsten, heiss umkämpften jungen Finanzmarkt auf spielerische Weise zu nähern?